KHZG: Interoperabilität und Standards

Das KHZG soll Digitalisierung und Interoperabilität der Leistungserbringer im Gesundheitswesen fördern. Sowohl innerhalb der Krankenhäuser als auch über die Sektorengrenzen hinweg.

Aus der Förderrichtlinie nach § 21 Abs. 2 KHSFV, Version 03:

  1. Gegenstand der Förderung

[...] Verbesserung der digitalen Infrastruktur der Krankenhäuser sowohl mit Blick auf die Binnendigitalisierung der Krankenhäuser als auch der sektorenübergreifenden Verknüpfung von vor- und nachgela-gerten Leistungserbringern verfolgen.

4.2.1 Vorgaben des § 19 Abs. 2 KHSFV - die Vorhaben sind nur förderfähig, wenn:

  • beim Austausch medizinischer Daten die vorhandenen international anerkannten technischen, syntaktischen und semantischen Standards – soweit verfügbar – zur Herstellung einer durchgehenden einrichtungsinternen und einrichtungsexternen Interoperabilität digitaler Dienste verwendet werden,
  • die Vorgaben zur Interoperabilität, die sich aus den Anforderungen an Schnittstellen in informationstechnischen Systemen nach dem Fünften Buch Sozialgesetzbuch ergeben, berücksichtigt werden,
  • generierte, für Patientinnen und Patienten relevante Dokumente und Daten in die elektronische Patientenakte nach § 341 SGB V übertragbar sind,

Interoperabilität kann ohne Standards nicht funktionieren. Standards sind die Alternative zu individuellen Schnittstellen. Das KHZG verweist auf zahlreiche Standards. Die gematik führt mit „vesta“ ein Interoperabilitätsverzeichnis.

IHE - Integrating the Healthcare Enterprise

International arbeiten Fachleute schon seit längerem daran, den Datenaustausch zwischen IT-Systemen (dazu gehören auch die Medizingeräte) im Gesundheitswesen zu standardisieren. IHE fördert den Einsatz von etablierten internationalen Standards wie DICOM und HL7 zur Optimierung der Prozesse innerhalb eines Krankenhauses, einer Praxis, einem MVZ und auch zwischen den Gesundheitseinrichtungen. Dabei setzt IHE auf die Zusammenarbeit von Anwendern, Implementierern und Entwicklern. Das Ergebnis sind ein umfangreiches technisches Rahmenwerk als Implementierungsleitfaden sowie eine Reihe von Testtools für Anwender und Hersteller.

Es gibt jährlich ein sog. Connect-a-thon, an dem bis zu 300 Entwickler mit über 100 Systemen teilnehmen. Hier werden Systeme auf Kompatibilität getestet ob sie fehlerfrei miteinander kommunizieren können und für den Praxiseinsatz vorbereitet sind.

www.ihe-d.de (Der deutsche Ableger wurde 2002 in Mainz gegründet).

Bei Beschaffungen und Ausschreibungen kann es hilfreich sein, nach passenden IHE-Profilen zu fragen. Wenn Sie neue Verbindungen zwischen Ihren IT-Systemen planen, schauen wir zuerst bei IHE, ob es für Ihre Anforderung schon eine Antwort gibt.